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Sage aus Edt-Mödlham

Die nachfolgende Sage ist während der Franzosenzeit entstanden.

Ein Trupp Soldaten kam einst auf dem Wege nach Obertrum durch die kleine Ortschaft Edt-Mödlham. Im einschichtig gelegenen Hambergerhof begannen sie zu plündern, und mit zitternden Händen schaufelte der Besitzer sein letztes Getreide in die Säcke. Als er dann auch seine Sparkreuzer hervorgeholt und abgeliefert hatte, sprengten sie da­von.

Der Bauer war froh, wenigstens mit dem Leben davongekommen zu sein. Doch seine Freude sollte nicht lange dauern! Gegen Abend kamen erneut französische Reiter und wollten ebenfalls Geld haben. Die Beteuerungen Hambergers, daß er schon alles ihren Vorgängern gegeben habe, nützten nichts. Zuletzt gerieten sie in Wut; einer legte sein Gewehr an und erschoß den Bauern. Dann sprangen sie auf ihre Pferde und jagten in die Nacht hinein. Doch sie kamen nicht weit! Gar bald ereilte sie die Strafe für ihre Tat. In der Finsternis verfehlten sie den Weg hinaus zur Hauptstraße und gerieten in das Schmiedinger Moos. Sie versanken samt ihren Pferden, und viele Jahre später fanden Bauern beim Torfstechen ihre Waffen und die Hufeisen der Rosse. Die Stelle aber, an der die französischen Reiter zugrunde gegangen sein sollen, ist bis heute unfruchtbar geblieben, und nichts gedeiht dort außer Schilf und Gestrüpp.

PDF: Im Moor versunken

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